Fee Liechti erhält den Ehrenpreis Schnitt am EDIMOTION 2022

Alljährlich würdigt das Festival für Filmschnitt und Montagekunst EDIMOTION mit dem Ehrenpreis Schnitt und der Hommage das Lebenswerk herausragender Filmeditor*innen. 2022 erhält den Preis die Schweizer Editorin Fee Liechti Seigner.

In ihrem Œuvre ist vor allem eines augenfällig: Lange bevor der hybride Film zur vieldiskutierten Moderscheinung wurde, gestaltete sie bereits zahlreiche Werke an der Gattungsgrenze zwischen Fiktion und Dokumentation. Vor allem in der Kreativpartnerschaft mit Regisseur Hans-Ulrich Schlumpf entstanden diesbezüglich interessante Projekte. Legendär ist vor allem der 1993 entstandene „Der Kongress der Pinguine“, der nach seinem Kinostart allein in der Schweiz über 75.000 Zuschauende erreichte und auch in Deutschland zum Verleiherfolg wurde.

Edimotion zeigt „Kongress der Pinguine“ in Anwesenheit von Fee Liechti und ihrem Laudator Hans-Ulrich Schlumpf als Eröffnungsfilm und macht so auch für das Festivalpublikum erlebbar, wie die Montage der diesjährigen Ehreneditorin kunstvoll die Bild- und Erzählebenen verwebt.

Fee Liechti kam über frühe Tätigkeiten bei Condor-Film eher zufällig zum Filmschnitt, wurde aber – ermutigt von u.a. Georg Janett und von neugieriger Begeisterung angetrieben - bald eine der anerkanntesten Protagonistinnen in der Schweizer Filmbranche. Im Jahre 1983 erhielt sie als erste und bislang einzige Editorin den Filmpreis der Stadt Zürich. Sie montierte rund 60 Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Kurzfilme.

Vor allem die langjährige Arbeit mit Regisseur Christoph Schaub prägte ihr Schaffen. Sein Debütlangfilm "Dreissig Jahre" wurde zur Grundsteinlegung einer fruchtbaren Langzeitkollaboration, die einmal mehr auch hybride Filmprojekte umfasste. Aus der Zusammenarbeit Fee Liechtis mit Christoph Schaub zeigt Edimotion in Anwesenheit der beiden den Langfilm „Stille Liebe“ (2001), dessen Montageherausforderungen u.a. im Dialogschnitt der Unterhaltungen der beiden gehörlosen Hauptfiguren in Gebärdensprache lagen und den Kurzfilm „Il Girasole“ (1995).film "Dreissig Jahre" wurde zur Grundsteinlegung einer fruchtbaren Langzeitkollaboration, die einmal mehr auch hybride Filmprojekte umfasste.

Regisseur und Wegbegleiter Christoph Schaub wird den Ehrenpreis Schnitt im Rahmen der Preisverleihung am 17. Oktober 2022 an Fee Liechti übergeben.

Termine

Freitag, 14.10.2022 um 20 Uhr | Filmforum NRW im Museum Ludwig
Eröffnung "Der Kongress der Pinguine" (CH/IT 1993, 91 Min., R: Hans-Ulrich Schlumpf)
in Anwesenheit der Ehrenpreisträgerin und des Regisseurs mit anschließendem Filmgespräch

Sonntag, 16.10.2022 um 20:30 Uhr | Filmforum NRW im Museum Ludwig
Meet Fee Liechti
Ein Gespräch mit der Ehrenpreisträgerin

Montag, 17.10.2022 um 10:30 Uhr | OFF Broadway Kino
„Stille Liebe“ (CH/DE 2001, 90 Min., R: Christoph Schaub)
mit Vorfilm: "Il Girasole" (CH 1995, 17 Min., R: Christoph Schaub)
in Anwesenheit der Ehrenpreisträgerin mit anschließendem Filmgespräch

Montag, 17.10.2022 um 20:00 Uhr
Preisverleihung Ehrenpreis Schnitt | Filmforum NRW im Museum Ludwig
Laudatio: Christoph Schaub

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